1867 - 1899

Zur Geschichte einer der ältesten Wehr im früheren Landkreis Parsberg, der FFW Velburg, sind leider nur mehr wenig Unterlagen greifbar. Lediglich in der Chronik der Stadt Velburg beziehen sich einige Eintragungen auf das Feuerlöschwesen.

Die Anfänge:

Unsere Wehr wurde im Jahre 1867 im Rathaussaal Velburg von 15 Bürgern aus der damals schon bestehenden Bürgerwehr gegründet. In den Unterlagen der damaligen Versammlung wurde zum 1.Kommandanten, früher hieß es Hauptmann, Geometer-Assistent Wiesneth und zum 1.Vorstand königlicher Bezirksrat Illing gewählt.

Bemerkenswert ist, dass die Gründung der FFW Velburg im Jahre 1867 in eine Zeit fällt, in der Velburg Jahrzehnte hindurch von Bränden verschont geblieben war. Von 1832 - 1876, also 44 Jahre, dauerte diese glückliche Zeit. Mit dem Brand von 1876, dem am 29. August des Anwesen Andermichl (Hs.Nr.99) und die angebaute Apotheke (Hs.Nr.100) zum Opfer fielen, setzte eine nicht mehr abreißende Kette von Brandunglücken ein. Apotheker Franz Oehl vereinigte die beiden Brandplätze und ließ darauf eine Apotheke (die heutige Sparkasse) erbauen.

Bereits im Jahre 1877 bekam die Wehr ihre 1. Saug-und Druckspritze für den damaligen Betrag von DM 1.410,--.

Von den beiden Gemeindekollegien wurden damals 400 Florentiner Gulden aus Mitteln des Getreidemagazinfonds als Unterstützung bewilligt. Als erster Vorstand fungierte der Bezirksamtsassessor Wilhelm Hasselwander. Im Jahre 1877 schaffte die Stadtgemeinde aus eigenen Mitteln eine vierräderige Saug- und Druckspritze für 1410 Mark an. Auch 1878 ertönte wiederholt der Ruf "Feuer" in der Stadt - am 27. November wurden die Stadel der Anwesen Hs.Nr.94, 95, 96 und 97 in Asche gelegt.

 

Eine Satzung wurde im Jahr 1879 erstellt:

1880 erhielt die Stadt Velburg von der München - Aachener - Feuerversicherungsgesellschaft eine zweiräderige Druckspritze mit 21,5 m langen Schläuchen im Werte von 370 Mark geschenkt.

Am 8. Dezember 1883 schlugen die Flammen aus dem Kapsenturm. Vollkommen eingeäschert wurde am 30. August 1886 eine Dreschhalle auf dem Pilgram, die dem Hirschenwirt Engl und dem Brauereibesitzer Winkler in Lengenfeld gehörte.

Bereits am 1. August 1886 ließ die FFW Velburg im Rahmen eines "sehr gelungenen Festes" ihre erste Fahne weihen. Der Chronist erwähnt, daß bei diesem Feste elf Fahnen von auswärts, sowie noch viele Vereine "ohne eine solche" zugegen waren.

 

1890 erhält die Wehr ihre 1. Schubleiter und 1895 einen Mannschaftswagen.

Immer wieder mußte die junge Wehr ihr Können beweisen, so am 10.6.1898, 11.12.1898, 25.5.1891, 24.6.1891, 28.7.1891 und am 9.8.1891. Nach Aussage des Chronisten waren die Brände von ruchloser Hand gelegt. Fast nie konnte der Brandstifter festgestellt werden. Der Chronist hebt aber zugleich den guten Ausbildungsstand, die Schnelligkeit und die Einsatzbereitschaft der Velburger Wehr hervor.

Vom 18. -20.08.1894 wurde das 25 jährige Gründungsfest gebührend feiert.